Amintore Fanfani

italienischer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler; Democrazia Cristiana (DC); Ministerpräsident 1954, 1958-1959, 1960-1963, 1982-1983 und 1987; versch. Ministerämter; Senatspräsident; zahlr. Veröffentl., u. a. "Le tre città", "Una pieve in Italia", "Capitalismo, Socialità, Partecipazione"

* 6. Februar 1908 Pieve Santo Stefano/Toskana

† 20. November 1999 Rom

Herkunft

Amintore Fanfani, kath., war der Sohn eines Arztes und wuchs in der Toskana auf.

Ausbildung

F. studierte in Mailand erst Mathematik und Physik, später Wirtschaftswissenschaften und promovierte 1932 mit Auszeichnung zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften.

Wirken

Bereits 1936, als 28-Jähriger, wurde F. Ordinarius für Gesellschaftsrecht und Wirtschaftsgeschichte an der Kath. Universität Mailand, von 1938 bis 1943 lehrte er gleichzeitig am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Venedig. 1943 floh er in die Schweiz, wo er bis Kriegsende in Lausanne, Genf und Pully Vorlesungen für politische Flüchtlinge hielt.

Nach 1945 schloss er sich innerhalb der Democrazia Cristiana dem Kreis der linkskatholischen "professorini" um den später als Priester in Jericho lebenden Dossetti an, der sich um Reformen auf der Grundlage der katholischen Soziallehre bemühte. Ab 1946 war F. Abgeordneter seiner Partei im Parlament, im selben Jahr rückte er auch in den Parteivorstand der DC auf. 1947 übernahm er als Arbeitsminister im 4. Kabinett ...